Zahnärztliche Akademie

Imagefilme von Zahnarztpraxen im Urteil von Patienten

Dipl.-Stom. Christina Schräger

Aufgabenstellung und ZielNeben statischen Webseiten werden zunehmend auch Imagefilme von Zahnarztpra-xen im Internet angeboten. Für den Experten Zahnarzt ist es schwierig, die Außen-wirkung seiner Praxis aus Patientensicht nachzuvollziehen. Am Beispiel des Medi-ums Imagefilm sollte die Wahrnehmung von Aspekten der Außendarstellung durch die Patienten untersucht werden, sowie deren Auswirkung auf das Patientenurteil. Zu diesem Zweck wurden drei Beispielfilme aus dem Internet herausgesucht, die einer umfangreichen Patientenbefragung unterzogen wurden.

Material und Methoden
Es wurden drei Imagefilme mit unterschiedlichen Praxisstrukturen miteinander vergli-chen. Der erste Film zeigt eine Einzelpraxis in Deutschland. Im zweiten Film wird ei-ne polnische Zahnklinik mit deutlich werbenden Aspekten vorgestellt. Der dritte Film beinhaltet die Vorstellung einer deutschen Zahnklinik mit ausschließlich informativen Faktoren. Besonderer Wert wurde auf den Vergleich von Werbung und Information gelegt. 92 Personen beurteilten die Filme nach unterschiedlichen Kriterien. Die Aus-wahl der Personen erfolgte nach vorher festgelegten Altersgruppen. Für die Befra-gung wurden Fragebögen erarbeitet und von den Personen ausgefüllt. Es gab pro Film jeweils einen identischen Fragebogen und einen Vergleichsbogen über alle drei Filme.

Ergebnisse der Umfrage
43% der Befragten entschieden sich für die polnische Zahnklinik und fanden diesen Film trotz deutlicher Werbeeffekte am informativsten. Danach folgte mit 36% die deutsche Einzelpraxis. Die deutsche Zahnklinik hingegen wurde nur von 21% der Be-fragten bevorzugt und ihr Film wurde von 67% der Befragten als eher werbend ein-gestuft. Die Vertrauenswürdigkeit war das herausragende Kriterium für die Entschei-dung für oder gegen eine Praxis. Weiter ergab sich, dass zwei Drittel der Befragten Praxisfilme als wünschenswert und imagefördernd bezeichnen.  

Schlussfolgerung
Die Entscheidung für oder gegen eine Praxis ist vom Vertrauen abhängig. Aus-schlaggebend dafür ist die Kompetenzwahrnehmung, die sich aus Inhalt und Gestal-tung der Filme ergibt. Der Informationswert von Imagefilmen im Vergleich zu ge-druckten Medien und Webseiten wird etwa gleich hoch eingeschätzt. Der Imagefilm ist eine sinnvolle Ergänzung der Außendarstellung – in Abhängigkeit von der Quali-tät. Werbung und Information werden differenzierter wahrgenommen, je älter die Be-fragten sind. Werbung wird nur dann unangenehm beurteilt, wenn kein fachbezoge-ner Hintergrund vorhanden ist. Dagegen wurde selbst reine Information als Werbung bezeichnet, wenn der Film an sich nicht gefiel. Nicht die Länge sondern die Qualität des Filmes ist ausschlaggebend. Auch der kurze Film für das kleinere Praxisbudget kann seinen Zweck erfüllen. Die Filmqualität beeinflusst die Kompetenzwahrneh-mung der Praxis. Ein qualitativ hochwertiger Film, der den Kriterien der modernen Mediengestaltung entspricht, hat steigernde Wirkung auf das Praxis-Image.

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