Zahnärztliche Akademie

Fallstudie zur klinischen Bewertung eines neuen Wurzelfüllverfahrens

Kim Grabosch

Der Zweck dieser Studie war, festzustellen welchen Einfluss radiologische und klinische Faktoren, wie Patientenalter, Zahnreihencodierung, Zahnversorgung, periapikaler Status, Lockerungsgrad, parodontaler Status, Pulpastatus, periapikaler Status nach Wurzelspitzenresektion und röntgenologische Länge der Wurzelkanalfüllung, auf die Prognose des Wurzelfüllstift-Systems aus Titan haben. Für diese Fallstudie wurden 229 Patienten mit 229 Zähnen untersucht. Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens des Zielereignisses innerhalb des Beobachtungszeitraums und das 95% Konfidenz-lntervall wurden nach dem Kaplan-Meier-Verfahren und der Cox-Regression ausgewertet.

Der Beobachtungszeitraum war bis zu 6-Jahre bei einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 29 Monaten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zahnreihencodierung (p=0,05*) und das Alter (p=0,031*) einen signifikanten Einfluss auf die Prognose haben. So liegt bei reduzierter Zahnreihe die Erfolgsquote nach 5-Jahren bei 32,0% (SE 0,234), für Freiendsituationen bei 65,0% (SE 0,197), für geschlossene Zahnreihen bei 84,2% (SE 0,068) und für Schaltlücken bei 90,2% (SE 0,047). Für die Einflussvariable Alter (p=0,031*) gilt, dass sich für jedes Lebensjahr, das ein Patient älter wird, das Risiko für einen Zahnverlust um 2,4% (95,0% Konfidenzintervall 1,002-1,046) erhöht. Bei vitalem Pulpastatus konnte eine Erfolgsquote nach 5-Jahren von 92,5% (SE 0,033) und bei avitalem 71,4% (SE 0,079) festgestellt werden. Die Auswertung des periapikalen Status zeigte, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit für Zähne mit apikaler Aufhellung nach 5-Jahren 71,4% (SE 0,087) und bei fehlender apikaler Aufhellung nach 5-Jahren 87,2% (SE 0,040) lag. Für die Bewertung der Länge der Wurzelfüllungen ergab sich eine Prognose für das Nichteintreten des Ereignisses bei suffizienter Wurzelfüllung von 74,0% (SE 0,079) sowie bei insuffizienter Wurzelfüllung von 65,3% (SE 0,137).

Bei orthograden Wurzelspitzenresektionen konnte eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 67,6% (SE 0,127) beobachtet werden. Die 5-Jahresprognose für prothetische Kronenversorgungen auf endodontisch behandelten Zähnen liegt bei 92,0% (SE 0,039), gegenüber Pfeilerzahnversorgung mit 74,7% (SE 0,137) und Füllungen mit 72,4% (SE 0,089). Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Wurzelfüllungen, die innerhalb 0-2 mm vor dem röntgenologischen Apex abgefüllt oder 3 mm koronal des röntgenologischen Apex wurzelspitzenreseziert wurden, eine gute Erfolgsicherheit haben. Die Ergebnisse des Patientenalters und der Zahnreihencodierung deuten darauf hin, dass der initiale Befund zur Einschätzung des endodontischen Behandlungsrisikos um diese signifikanten Aspekte erweitert werden muss. Die endodontische Therapie mit Titanstiften ist vor allem für komplizierte enge Kanalverläufe, die mit anderen Techniken erheblich schwieriger zu füllen sind, zu empfehlen. 

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