Zahnärztliche Akademie

Patientenfeedback auf die Einführung eines Prozessgesteuerten Anästhesiesystems

Manfred Reutter, M. A.

Das Schmerzmanagement hat in der Zahnheilkunde einen hohen Stellenwert. Seit mehr als 100 Jahren dominieren 2 Methoden die zahnärztliche Lokalanästhesie, die Leitungsanästhesie im Unterkiefer und die bukkale Plexusanästhesie im Oberkiefer. 
Eine zunehmende Randbedeutung hat seit etwa 35 Jahren die intraligamentale Einzelzahnanästhesie. Vor einigen Jahren wurde ein mit moderner Technologie versehener Injektionscomputer am Markt vorgestellt. Wegen dessen uneinheitlicher Bewertung in der Literatur, aber vorliegender Evidenz für die Wirksamkeit unternahm der Autor in einer prospektiven, randomisierten kontrollierten klinischen Interventionsstudie den Versuch, herauszufinden, ob die Anwendung der aktuell zur Verfügung stehenden manuellen und prozessorgesteuerten Injektionssysteme bei der zahnärztlichen Lokalanästhesie zu vergleichbaren Wirkungen und Nebeneffekten führen. Es sollte geklärt werden, ob die Verwendung eines CCLADS („The Wand“ oder STA (Single Tooth Anesthesia) der Firma Milestone) im Vergleich zu herkömmlichen Spritzensystemen bei der Lokalanästhesie am Gaumen und bei der intraligamentalen Einzelzahnanästhesie einen Komfortgewinn aus Patientensicht darstellt. Dazu wurden die persönlichen und die Behandlungsdaten von 20 Patienten in pseudonymisierter Form erhoben und statistisch ausgewertet. Untersucht wurden im intraindividuellen Methodenvergleich Anästhesieparameter bei vergleichbaren Behandlungen an identischen Zahngruppen im Seitenvergleich. Es konnte gezeigt werden, dass beide Methoden sichere Verfahren der Lokalanästhesie darstellen. Es kamen keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Methoden zum Vorschein. In der Einschätzung durch die Patienten kam es zu einer Präferenz von 50:50 für jede der geprüften Methoden. Aus Sicht des Behandlers bietet das CCLADS als Gegenwert für die relativ hohen Kosten bei Anschaffung und Betrieb einen gewissen Komfort für den Behandler und kann insbesondere bei der Neueinführung der intraligamentalen Anästhesie in ein bestehendes Praxiskonzept hilfreich sein. Eine generelle Empfehlung ist wegen der Überlagerung der von dem CCLADS erzielbaren Effekte durch individuelle Behandlermerkmale nicht möglich. Vorzüge und Grenzen der verschiedenen Anästhesiemethoden sollten vom Anwender selbst in Erfahrung gebracht werden, um diese Methoden dann nutzenstiftend als Methode der Scherzausschaltung in der Zahnheilkunde anzuwenden.

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